Donnerstag, 27. September 2012

Bei der Technischen Hilfeleistung ist man vor allem auf Seilwinden angewiesen

Wenn THW oder die Feuerwehr ausrücken um ihren Aufgaben nachzukommen sind das nicht immer jene, die man mit der jeweiligen Institution verbindet. So muss die Feuerwehr nicht unbedingt nur zu Bränden fahren oder um eine Katze vom Baum zu retten, wie man es aus Film und Fernsehen kennt, sondern auch um Unfallstellen zu räumen oder gar Wasser aus vollgelaufenen Kellern zu pumpen. Das gerade die letzteren Möglichkeiten nur unter zu Hilfenahme von technischem Gerät, wie z.B. Seilwinden oder eben Pumpen erledigt werden können scheint dabei klar. Diese, durch technische Geräteunterstützung ermöglichte Arbeit fällt unter den Bereich der „technischen Hilfeleistung“.

Die genaue Definition dessen ist im sogenannten „Wörterbuch für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“ zu finden, worin genau beschrieben ist, für welche Art Unfälle, Explosionen und z.B. Überschwemmungen die technische Hilfeleistung, kurz THL, genutzt werden kann. Wie bereits gesagt, ist hierbei immer der Begriff „technisch“ ausschlaggebend, was verschiedenste Aggregate, Maschinen oder auch nur technisches Know-how beinhaltet. Hier werden also unterschiedliche Maschinen wie eben auch Seilwinden genutzt, um Szenarien, die direkt oder indirekt zu einer Schädigung von Menschenleben oder auch Sachwerten führen, zu beseitigen.

Laut Definition kann man die THL nach drei übergeordneten Kategorien voneinander differenzieren, nämlich Unwetter, Verteidigung und Unfall. Dass im Verteidigungsfall nicht wirklich nützlich sind, maximal um eine Schneise oder einen Wall zu errichten, erscheint klar, allerdings sieht man den Nutzen für die Beseitigung von Unwetterschäden oder die Bergung von verunfallten Fahrzeugen sofort. Da der Verteidigungsfall aber eher auf möglicherweise entstehende kriegerische Bedrohungen abzielt, wobei modernste Waffensysteme bis hin zur atomaren Verseuchung betrachtet werden, ist kein unmittelbarer Zusammenhang zu Seilwinden erkennbar, weshalb dies im Folgenden nicht weiter betrachtet werden wird.

Dass man mit Seilwinden sowohl nach einem Unwetter, sowie nach einem Unfall relativ unkomplizierte Möglichkeiten zur Bergung generieren kann ist einer der vielen Vorteile, da Seilwinden eben sehr flexibel einsetzbar sind. So kann man nach einem Gewitter umgestürzte Bäume von Stromleitungen oder Straßen ziehen und die Infrastruktur wieder herstellen. Verunfallte Fahrzeuge kann man mit einer Seilwinde natürlich auch wunderbar auseinander ziehen, bzw. aus Gräben oder vielleicht sogar Gewässern bergen. Man sieht hier also, dass Seilwinden für die meisten gängigen Hilfeleistungsmaßnahmen genutzt werden können und so eine wirkliche Stütze im Verbund der für die „Technische Hilfeleistung“ zur Verfügung stehenden Geräte und Maschinen bildet. Gerade deshalb sieht man an fast jedem Feuerwehrwagen und ebenfalls an Fahrzeugen des THW eine Seilwinde montiert.

Mittwoch, 5. September 2012

Wie kann man Seilwinden zum Segelfliegen nutzen

Wie wir in den vorhergehenden Artikeln bereits festgestellt haben, sind Seilwinden in der Anzahl ihrer Anwendungsmöglichkeiten nahezu unerschöpflich. Sie sind wie wir ja wissen nicht nur in den Bereichen einsetzbar, welche einem sofort einfallen wenn man Seilwinden, Seilzüge oder ähnliches Gerät denkt, sondern auch in alltäglichen Situationen, sei es z.B. um über den Balkon seine Einkäufe in die Wohnung zu bekommen. Eine weitere nicht alltägliche Möglichkeit Seilwinden zu nutzen, ist es, ein Segelflugzeug durch die Zugkraft des Seiles in die Luft zu bekommen. Das Prinzip, welches hier genutzt wird entspricht allerdings mehr dem eines allgemein üblichen Seilzuges. Das Segelflugzeug wird dabei durch die Seilwinde beschleunigt, was durch eine kleinere Umstellung des Funktionsprinzips erfolgt, wobei hierbei nicht das langsame Ziehen unter größerer Kraft, sondern ein schnelles Ziehen mit deutlich geringerer Zugkraft genutzt wird.

Jeder Mensch kennt ja, zumindest vom Namen, das Segelfliegen, welches den Menschen den Traum vom Fliegen ein kleines Stückchen näher gebracht hat. Wichtig ist dabei natürlich, dass reines Segelfliegen motorlos funktioniert und so fast gänzlich ohne technische Hilfsmittel vonstattengeht. Einzig der Start kann durch technische Mittel, wie z.B. eine Seilwinde durchaus erleichtert werden, da man ja nicht immer optimale Bedingungen zum Start ohne Hilfe vorfindet. Die dafür eingesetzte Seilwinde, oder der Seilzug, je nachdem wie der Start gedacht ist und in welchem Gelände er durchgeführt wird, wird dabei als eine Art Katapult verwendet und zumeist auf dem Boden in einer Art V-Form ausgerichtet.

Je nach Länge des Seiles sind unterschiedliche Höhen durch die zu erreichen, wobei man als so zusagende Faustformel sagen kann, dass die maximal zu erreichende Höhe in etwa der Hälfte des dafür genutzten Seiles entspricht. Die größte bisher erreichte Höhe betrug 1500 m, wobei das Seil also knapp drei Kilometer lang gewesen sein muss. Das dafür nur eine Seilwinde mit Stahlseil in Frage kommt sollte klar sein, da bei dieser Seillänge natürlich enorme Kräfte auftreten.

Am bekanntesten ist diese Art der Beschleunigung von Flugzeugen aus dem Film und Fernsehbereich, betreffend die Starts von Flugzeugträgern. Hier wird die Beschleunigung natürlich auf die Spitze getrieben und man kann davon ausgehen, dass ein Segelflugzeug, welches von einer Seilwinde derart beschleunigt wird, aufgrund seiner Leichtbauweise, nicht mehr abheben würde. Man kann also eigentlich froh sein, dass eine Seilwinde, welche z.B. zur Bergung durch die Feuerwehr eingesetzt wird anders arbeitet, sonst würden die Fahrzeugteile nur so durch die Gegend fliegen. Man merkt hierbei allerdings die hervorzuhebende, bereits mehrfach angesprochene Flexibilität von Seilwinden.